Harmonische Zweisamkeit, begleitet von trister Routine im Bett. Sexuell Frustrierte, die nichts gelernt haben aus ihren Enttäuschungen der Vergangenheit oder wissen, wie sie ihre immer gleichen Sexritualen entrinnen können. Um ihre Ladehemmungen der Beziehungserotik beheben lassen zu können, vertrauen sie fremder Hilfe in Form von Partnerschaftsberatungen. Konfliktunfähigkeit, zuviel der Harmonie und gegenseitige Anpassung. Welch eine beschissenes Leben. Es gilt wieder den wilden Mann ins Leben zu rufen (Robert Bly).

In Zeiten sexueller Korrektness sind diese Wildheit und Aggressivität aus der Mode gekommen. Kuschelsex und laue Zaghaftigkeit waren statt dessen angesagt. Feinfühligkeit und Metrosexualität- lächerlich. Rauh, ordinär, aggressiv, rücksichtslos und geil sind die verdrängten archaischen Charakter der Sexualität. Denn Liebe, Sex und Leidenschaft sind drei der wenigen gewaltigen Erlebnisse, die unsere Zivilisation noch zwischen Geburt und Tod zu bieten hat. Liebe entsteht nur, wenn eine intensive Aggressivität zwischen zwei Menschen existiert. Aggression und spielerische Gewalt sind die Triebwerke der Leidenschaft. Übertriebene Zartheit und Harmoniebestreben sind dagegen Sexkiller. Sex ist gewaltig, explosiv und kraftvoll und somit spielerische Gewalt erotisch.
Schließlich beschreibt eine Metapher den sexuellen Höhepunkt als "kleinen Tod". Der Orgasmus ist das Ausknipsen der normalen Geistesfunktion und Ausstieg aus der Realität.

Bateman