Der Makel

Indem ich diese Sätze schreibe, muss ich zugeben, dass ich noch gelegentlich an sie denke. Mittlerweile zwar selten, aber dann doch letztendlich zu oft, als das mir wirklich gut tut, jedoch schon sehr distanziert.

Wenn ich jemand wirklich liebte und eine Trennung erfolgte, litt ich unter der "1/2-Regel". Das bedeutet, dass ich gut und gerne die Hälfte der gemeinsamen Zeit brauchte, um mich emotional zu fangen. Eine Regel, die sich einfach immer so ergab, ohne dass ich es so lange wollte. Es sind jetzt seit dem letzten Abschied über 2 Jahre vergangen.
Irgendwann habe ich auch vor langer Zeit aufgehört, ihre Blogbeiträge und Tweets zu lesen, etwas, das mir letztendlich auch sehr gut tat. Keinen Kontakt mehr, weiß nichts von ihr. Weiß nicht, wie es ihr geht. Ob sie noch ihren Freund hat. Ob sie noch in ihrem Ort wohnt. Ob sie noch ihren alten Job hat. Nichts.

"Ich kann mich erinnern, da war dein Haar
Ich kann mich erinnern, wie ich wild auf dich war
Es ging um ein Jahr, um ein Leben zu zweit
Vielleicht warst du für mich schon zu weit
Und nun vergeß ich schon deinen Namen
Vergeß deinen Gang, deinen Blick, dein Gesicht
Und auch dein Lachen, das weiß ich nicht
Deinen Ring, den hab ich vergraben.. "


Mir ist durchaus bewusst, dass ich mich ihr gegenüber nicht fair benommen, in einem anderen Blogpost aber auch meine Gründe für mein damaliges Verhalten geäußert habe. Im Nachhinein und mit dem Bewusstsein der zeitlichen Distanz würde ich nicht wieder so handeln, aber Geschehenes ist geschehen und passiert. Wenn zwei Charakterköpfe aufeinanderprallen, geht das selten gut aus.

Wir haben uns beide dem Andern gegenüber nicht fair verhalten und jeder trägt seine Schuld, ohne Schuldzuweisungen. Gerne würde ich ihr die Hand reichen, aber ich bin nun einmal leider nicht in der Position zu agieren, den ersten Schritt auf sie zugehen, auch weil ich weiß, dass es unerwünscht wäre.

Dennoch sehe ich diese gemeinsame Zeit nicht als vergeudet an, auch deshalb, weil ich bisher nie so für jemand empfunden habe und zugleich auch wehgetan habe, die Person, die ich bisher am meisten liebte. In dieser Beziehung habe ich sehr viel gelernt und denke, auch viel daraus mitnehmen zu können. Dafür bin ich ihr unheimlich dankbar.

Was jedoch immer an mir haften bleiben wird, ist der Makel, nie wieder mit ihr Kontakt haben zu können. Etwas, was immer noch unheimlich schmerzlich ist und ich damit den Rest leben muss. Ein unschönes Gefühl, aber das habe ich mir letztendlich auch selbst eingebrockt, ohne wenn und aber.

Trotz aller Vorkommnisse werde ich immer einen Teil von ihr in meinem Herzen tragen, hat sie mit doch damals zuviel bedeutet.
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Zuletzt am: 22. Aug, 20:23
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