Haben Weblogs, insbesondere private, noch irgendeine Relevanz? Bei Sach- und Themenblogs sieht es da anders aus, aber in Zeiten von Facebook oder Twitter kann man seine persönlichen Befindlichkeiten (auch Statusmeldungen genannt), und darum geht es ja primär in Privatblogs, einfacher und vor allen Dingen auch schneller einer größeren Leserschaft mitteilen. Facebook und Twitter waren des Blogs Tod. Auch hier haben ich meine Aktivitäten seit dem sehr zurückgefahren. Facebook und Twitter sind das jetzige Sprachrohr. Damit sage ich nichts Neues und langweile mit dieser Aussage.

Aus einer anderen Betrachtungsweise könnte man auch entgegnen, dass Facebook, Twitter, Google+ etc. neue Möglichkeiten bieten, das eigene Blog darüber hinaus zu vermarkten oder stärker zu präsentieren, als es über das eigene Feedabo möglich ist. Die Verlage machen es ja mittlerweile auch, dass sie in den Sozialen Netzwerken vertreten und ihre Artikel dort automatisiert via Link ihren Lesern und Fans anbieten. Und dort wird dann auch häufig (viel oder auch weniger) kommentiert. Diese Kommentierfunktion nutze ich auch gelegentlich und muss mich dann auch sofort über mich maßlos ärgern. Denn das ist eine Sache, die mir unglaublich sauer aufstößt.

Warum?

Weil es ein Tritt ins Gesicht des Schreibenden ist. Klar, Facebook, Twitter, Google+ bieten Kommentarfunktionen an und von solchen Aktivitäten leben diese Netzwerke und machen sie für den Nutzer interessant. Die Betonung liegt auf "leben diese Netzwerke", aber es sollten auch die Blogs oder Newsseiten leben, auch mit ihren Kommentarfunktionen.

Deshalb sollte es ein Muss und Anstand für den Leser und Kommentator sein, seine Meinung dann bitte doch an der Ursprungsquelle zu hinterlassen, statt auf Facebook oder Twitter zu liken oder eine Mention abzusetzen. Ich für meine Teil versuche das seit einiger Zeit auch umzusetzen, denn es gebietet mit der Anstand. Geht mal alle in euch und überlegt, ob es nicht so schöner wäre. Ich persönlich würde mir auf Facebook (und auch woanders) eine Funktion wünschen, mit der man die Kommentarfunktion optional deaktivieren kann.

Denkt mal darüber nach.

An dieser Stelle verneige ich mich vor kleines F. und seinem mundgeblasen, der sein Blog konsequent durchzieht, ohne Twitter.

Einen schönen Samstag noch.

Ich bin noch mit Vinyl großgeworden, mit Videocassetten, bei denen sich drei Formate damals streiteten: VHS, Video 2000 und Betamax. Alles noch schön analog und physisch greifbar. Aber ich bin auch keiner, der diesen Zeiten hinterherheult. Die Digitalisierung ist halt schön und bequem. Für die Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln brauche ich keinen Kassettenkoffer mehr mit rumschleppen, um mir die Zeit angenehm zu gestalten. Meine ganze Musiksammlung passt auf einen Daumennagel großen Chip und reicht locker für mehrere Wochen. Die Alternative zum Musikhören im ÖPV ist ein Buch. Und hier könnte ich immer Amok laufen, wenn ich eBooks höre. WTF! iiihBooks.

Jetzt mal ehrlich, bei Musik kann ich es verstehen, hört man nicht immer nur dauernd den gleichen Song, das müssen halt mehrere, viele dabei sein. Ja schön, auf so einen eBook-Reader passen auch (wieviele Bücher?) drauf. Aber wozu? Lese ich zwei, drei, fünf, zehn Bücher parallel? Ich zumindest nicht. Was sollte dann für mich ein Grund sein eBooks zu lesen? Mir fällt kein einziger ein. Ganz im Gegenteil, ich liebe es in Buchhandlungen zu stöbern, mich in eine Leseecke zu verkrümeln und in eine andere Welt einzutauchen. Aber wir machen uns dieses Lebensgefühl kaputt.

Und ich bin auch ein Freund der Buchpreisbindung. In meinem Regal stehen hunderte von Büchern und ich bin Stolz zu sage, dass davon kein einziges von Amazon ist. Ich kaufe auch hier lieber in den Geschäften vor Ort. Der Preis ist derselbe und was nicht vorrätig ist, wird im Normalfall auch innerhalb von zwei Tagen geliefert.

Und noch etwas: Ein Regal voller eBooks sieht scheiße aus. eBooks my ass!