Fruchtbares Land
Es waren nicht die zahlreichen Leute, die schon nachmittags mit einer Molle im Blaumann sich gepflegt dem Alkohol widmeten. Es waren auch nicht die Autos, die mit dem Heck zum Bordstein parken, um sich nicht ihren Frontspoiler oder -schürze abzureissen. Ebenso wenig waren es die katastrophalen Gehwegplatten, die überall zentimeterhoch überstehen oder Schäden vorweisen, dass jede Frau mit ihrer "zwölfer Hacke" der Gefahr läuft, umzuknicken oder sich einen Bänderriss zuzuziehen. Die günstigen Preise der Speisen in den zahlreichen Restaurants waren es auch nicht. Auch nicht die Brötchen, die Schrippen heissen, 10 Cent kosten (ausser bei Kamps) und weder goldgelb noch knusprig sind, sondern eher labbrig und weiss, wie das Genital von Conny 'The Lover' Dachs. Auch die verwirrenden Fahrbahnführen, deren Verlauf genau so wenig nachvollziehbar sind, wie die Reden von Edmund Stoiber, haben nicht so meine Aufmerksamkeit erregt. Es war auch nicht die U-Bahn(!), die auf der Schönhauser Allee in einer Höhe von ca. 5 Metern parallel der Straße entlang fährt. Von den zahlreichen Baustellen in der ganzen Stadt ganz mal abgesehen. Es waren auch nicht die Autos, die auf der rechten Fahrbahn in zweiter Reihe parken. Nein, was mir als allererstes in Prenzl'berg auffiel, waren die unzähligen jüngen Mütter, die mit ihren Sprösslingen oder Kinderwagen mir entgegenkamen. Und mit jung meine ich jetzt nicht ca. dreißig Jahre, also das Alter, in dem die Frauen ohnehin komisch werden, wenn es um den unerfüllten Kinderwunsch geht, weil die biologische Uhr gefährlich tickt. Mit jung meine ich in diesen Fällen Frauen, Anfang bis Mitte zwanzig, und auch nicht selten schon mit einem Zweitkind besegnet.
Berlin, du bist so wunderbar. Naja.
Berlin, du bist so wunderbar. Naja.