Berlin

Freitag, 10. Oktober 2008

Nacht über Prenzl'berg

Berlin war eine gespaltene Stadt und Berlin spaltet immer noch. Die Einen mögen Berlin, die Anderen haben eine Abneigung. Ich gehöre definitv zur ersten Gruppe, denn Berlin ist ein anderes Kaliber. Eine Stadt mit lebendigen Ideen, wie beispielsweise gestern, als Tweets von ausgewählten Berliner Twitterer (also auch meine) an eine Häuserwand in Prenzlauer Berg projeziert wurden. Nun mögen sich vielleicht einge wieder fragen "toll, und was soll das?". Diese Frage kann man sich generell stellen, was das Bloggen und auch Twittern angeht. Insofern also doch eine Aktion mit Sinn. Lange Rede, kurzer Sinn, ich fand die Idee nett und ist hier zu begutachten, die täglich von 21 bis 23 Uhr stattfindet, das sinnlose Hervorheben vom Sinnlosen.

Tweetscreen

Bildquelle: Tweetscreen

Sonntag, 6. Juli 2008

Bahnhof Zoo

"Es fährt ein der ICE 842 nach Köln Hbf, über Berlin Spandau, Hannover, Bielefeld ...", tönt es aus den Lautsprechern des Bahnhof Zoo - Berlin. Es ist der 26.04.2006 - 19:57 und ein langer, ereignisreicher Tag liegt hinter mir. Ich steige in das Abteil, suche meinen reservierten Sitzplatz und verlasse Berlin, das ich zuvor das letzte Mal 1988 besucht und richtig wahrgenommen hatte, einige Auswärtsspiele von Arminia Bielefeld in der Hauptstadt ausgenommen.

Früh morgens stieg ich in Bielefeld in den Zug, mit ausreichend Zeit mir nach über 18 Jahren etwas vom neuen Berlin anzuschauen, das Berlin, das mit etwas Glück meine neue Heimat werden würde. Ich spürte ein wenig Anspannung auf mein bevorstehendes Bewerbungsgespräch gegen 14 Uhr in der unmittelbaren Nähe vom Alexanderplatz. Am Bahnhof Zoo angekommen lief ich im Anzug, Krawatte und Tasche zur Gedächniskirche am Ku'damm, um mit etwas Orientierung zu verschaffen, in welche Richtung ich gehen muss. Es war sonniges Wetter und weil noch genügend Zeit war, beschloss ich die 5,76 km so weit wie möglich zu Fuß zum Alex zu gehen.

Ich nahm meinen Sitzplan ein, ein wenig geschafft vom Tag mit einem gut verlaufenden Vorstellungsgespräch, kramte meinen iPod aus der Tasche, stöpselte meinen Kopfhörer ein und schaute aus dem Fenster hinaus, die Landschaft an mir vorbeirauschend, der sich hinabsenkenden Sonne entgegenblickend und lauschte 'God in the Numbers' von Richard Ashcroft. Die ganze Anspannung des Tages legte sich und bei diesem Lied wurde mir dann erstmal richtig bewusst, weshalb ich Berlin besuchte. Eine Woche zuvor hatte ich meinen Job bei meinem damaligen Arbeitgeber gekündigt, wurde daraufhin freigestellt, meinen Blog hatte ich deaktiviert, eine Anzeige wegen übler Nachrede im Briefkasten und das alles wegen der unsäglichen Geschichte mit meiner damaligen Frau Kollegin. Berlin war meine Flucht nach vorne, ich musste einfach raus aus Bielefeld und deren Enge, in der man sich unweigerlich über den Weg lief. All' das wurde mir bewusst, als dieser Song lief, mir meine Kehle zuschnürte und meine Augen sich mit ein wenig Tränenflüssigkeit füllten und der Blick die Landschaft verschwimmen ließ. Lieder wecken Emotionen und Erinnerungen, leider nicht nur die guten und schönen.

im Ohr: Richard Ashcroft - God in the Numbers

Dienstag, 14. August 2007

Ick werd' dir vermissen

Die Zeit mit Dir war schön. Leider war die Zeit zu kurz. Zu kurz, um dich wirklich und richtig kennen zu lernen. Hoffte ich auf eine längere Beziehung. Eine Menge, die ich mit Dir vorhatte, konnte ich nicht umsetzen.

Ich habe deine schönen, deine hässlichen und "dirty" Seiten erleben dürfen. Mal warst Du heiß, dann wieder abweisend und kühl, mal unsagbar laut und dann doch wieder beruhigend leise.

Ich genoss die Tage und Nächte mit dir.

Trotz, oder vielleicht wegen deiner Hektik und deines Chaos bin ich ruhiger und besonnener geworden, sehe ich nun vieles entspannter und relaxter.

Nein, ich habe mich nicht in dich verliebt, aber ich mag dich. Du bleibst mir in schöner und angenehmer Erinnerung.

Eines Tages werde ich vielleicht zu dir zurückkehren, um Verpasstes nachzuholen.

Berlin, ick werd' dir vermissen!

Freitag, 23. Februar 2007

Freitags halb zehn ...

... in Kreuzberg:

Türkisches Frühstück

Simit, Çay, Honig, Schafskäse, Oliven, Konfitüre und Rührei. Mein freitägliches Frühstücksritual unterwegs in Kreuzberg.

Freitag, 9. Februar 2007

Kampf der Kulturen

Ein Nachmittag in der Crellestraße. Eine Fahrradfahrerin fährt wegen des Kopfsteinpflasters auf dem Gehweg. Ihr kommt ein älterer Herr in Lodenjacke, Filzhut und Kniebundhosen entgegen. "Das hier ist ein Bürgersteig und kein Fahrradweg!" ruft er ihr nach. Sie zurück: "Und das hier ist Berlin und nicht München!"

Samstag, 27. Januar 2007

Exil-Leben

Das Exil-Leben in einer "fremden" Stadt bekommt man(n) am deutlichsten und härtesten an jedem verdammten Samstag gegen 15.30 Uhr zu spüren. Während dieser Zeit nehmen die Jungs aus der "alten" Heimat gerade ihre Plätze ein. Entweder im zweiten Wohnzimmer namens SchücoArena Alm oder auf den Gästeblöcken, auf denen gegen 17.15 Uhr lauthals mit voller Innbrust "Auswärtssieg" skandieren.

Seinen Verein kann man sich nicht aussuchen, man wird dort hineingeboren. Darum würde ich auch nie auf den absurden Gedanken kommen, mir Hertha anzuschauen. Um so wichtiger ist es, als "Exilant" sich samstäglich eine Kneipe zu suchen, in der regelmäßig Fußball im Fernsehen übertragen wird. Direkt in dem Haus in dem ich wohne, gibt es eine solche Fußballkneipe. Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich jedoch um eine Kneipe, in der primär Anhänger eines semiklassigen Vereins einkehren. Pah - Zweitligamannschaft. Gut, dass wir Arminen mit Zweitklassigkeit nichts und nie etwas zu tun hatten und haben werden.

Jenseits der "alten" Heimat ist es somit um so wichtiger, eine Fußballkneipe zu finden, in der man seinesgleichen vorfindet, um gemeinsam Spieltag für Spieltag mitzufiebern. In Kreuzberg in Berlin gibt es den Zufluchtsort für uns Bielefelder. Bei einem herrlichen Herforder trifft man dort auf alte und neue Bekannte, ganz gleich, ob sie mittlerweile in Berlin wohnen oder nur zu Besuch in der Hauptstadt sind. Gemeint ist das Enzian in der Yorckstraße - ein Stück heimatliche Gefühle für 90 Minuten.



Zum vergrößern anklicken - Quelle: NW vom 27.01.2007

YouTube-Video: Enzian in WDR-Lokalzeit

Montag, 30. Oktober 2006

Sparpotential

Berlin ist günstig, was die Lebenshaltungskosten angeht. Das betrifft auch die zahlreichen Cafes, Kneipen, Bars und Restaurants. Und hier gibt es neben den Preisen auch noch zusätzliches Sparpotential bei den freundlichen Bedienungen. Erstens, weil die Bedienungen alles andere als zuvorkommend und freundlich sind, des weiteren, weil von Bedienung in den seltensten Fällen die Rede sein kann. Und für vermeindlich arrogante Coolness gibt es nun mal keine 'Tips'.

Unfreundlichkeit vs. Sturheit - mal schauen, wer gewinnt!

Samstag, 28. Oktober 2006

Vermisst

Sonntag Nachmittag. Ich sitze mit meinen Freunden in der Wunderbar. Draussen ist herrlichstes Wetter und dennoch ist der Laden sehr gut gefüllt. Während alle um mir herum sich dem Bier widmen, begnüge ich mich mit einem Milchkaffee. Viertel vor Fünf herrscht eine Aufbruchsstimmung und so ziehe ich mit den Junges los die Rolandstraße entlang. An der Melanchthonstraße trennen sich unsere Wege. Während meine Freunde sich nach links zum Haupteingang der SchücoArena ALM bewegen, zu einem der vielen dämlichen Sonntagsspiele, trotte ich die Straße rechts entlang zu meiner alten Wohnung, um die Heimfahrt nach Berlin anzutreten.

Mittlerweile sind fast drei Monate vergangen, und ich fühle mich in Berlin nicht unwohl. Schließlich hat die Stadt annähernd so viel zu bieten wie Bielefeld. Dennoch gibt es einige Dinge, die ich vermisse. Das sind als allererstes natürlich die Spiele der "Blauen Götter" aka Arminia Bielefeld. Im Enzian in Kreuzberg verfolge ich nun allwöchentlich die Spiele der Blauen. Hier handelt es sich um eine Arminia-Kneipe, in der sich die Exil-Bielefelder treffen und mitleiden. Und man ein paar alte Gesichter aus früheren Zeit wiedersieht.

Sport ist die nächste wichtige Sache, die ich vermisse und seit diesen drei Monaten nicht mehr treibe. Für's Unifit bzw. Fitness fehlt einfach die Zeit, dass ich schon überlege, mich bei einem der Fitness-Discounter an der Schönhauser Allee anzumelden, um spät abends oder am Wochenende etwas sportlichen Ausgleich zu finden. Ähnlich verhält es sich mit dem Joggen. Ich bin kein Typ, der befahrene Straßen entlang läuft oder einsam seine Bahnen zieht. Laufen in der freien Natur ist die schönste Möglichkeit, bin aber ein Verfechter, mich dafür erst in den Wagen zu setzen un Kilometer zu fahren, um im Wald laufen zu können. Und an Inline-Skating ist bei diesen katastrophalen Straßen- und Gehwegschäden erst gar nicht zu denken.

Vorletztes Wochenende war in Bielefeld das alljährliche Oktoberfest in der Seidenstickerhalle und da ich beruflich fast in der Gegend war, nutze ich die Chance zur Heimreise. Ein Freund stellte mir für das Wochenende seine Wohnung zur Verfügung. Als ich nachmittgas durch die Innenstandt zog, fühlte ich mich zwar mit der Stadt vertraut, aber nicht so richtig heim, was daran liegt, dass ich keinen festen heimischen Anlaufpunkt habe, seit dem ich meine Wohnung vermietet habe. Irgendwie ein ungutes Gefühl, kann ich Berlin auch nicht als heimisch bezeichen.

Mittwoch, 18. Oktober 2006

Fruchtbares Land

Es waren nicht die zahlreichen Leute, die schon nachmittags mit einer Molle im Blaumann sich gepflegt dem Alkohol widmeten. Es waren auch nicht die Autos, die mit dem Heck zum Bordstein parken, um sich nicht ihren Frontspoiler oder -schürze abzureissen. Ebenso wenig waren es die katastrophalen Gehwegplatten, die überall zentimeterhoch überstehen oder Schäden vorweisen, dass jede Frau mit ihrer "zwölfer Hacke" der Gefahr läuft, umzuknicken oder sich einen Bänderriss zuzuziehen. Die günstigen Preise der Speisen in den zahlreichen Restaurants waren es auch nicht. Auch nicht die Brötchen, die Schrippen heissen, 10 Cent kosten (ausser bei Kamps) und weder goldgelb noch knusprig sind, sondern eher labbrig und weiss, wie das Genital von Conny 'The Lover' Dachs. Auch die verwirrenden Fahrbahnführen, deren Verlauf genau so wenig nachvollziehbar sind, wie die Reden von Edmund Stoiber, haben nicht so meine Aufmerksamkeit erregt. Es war auch nicht die U-Bahn(!), die auf der Schönhauser Allee in einer Höhe von ca. 5 Metern parallel der Straße entlang fährt. Von den zahlreichen Baustellen in der ganzen Stadt ganz mal abgesehen. Es waren auch nicht die Autos, die auf der rechten Fahrbahn in zweiter Reihe parken. Nein, was mir als allererstes in Prenzl'berg auffiel, waren die unzähligen jüngen Mütter, die mit ihren Sprösslingen oder Kinderwagen mir entgegenkamen. Und mit jung meine ich jetzt nicht ca. dreißig Jahre, also das Alter, in dem die Frauen ohnehin komisch werden, wenn es um den unerfüllten Kinderwunsch geht, weil die biologische Uhr gefährlich tickt. Mit jung meine ich in diesen Fällen Frauen, Anfang bis Mitte zwanzig, und auch nicht selten schon mit einem Zweitkind besegnet.

Berlin, du bist so wunderbar. Naja.

Mittwoch, 23. August 2006

Auch Superhelden ...

superman

... landen häufig unsanft.

zum vergrößern anklicken

BATE|MAG

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Bösartig seit 7478 Tagen
Zuletzt am: 22. Aug, 20:23
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