Mutation

Die Mutation der Frau vom Vamp zur Mutti

Plötzlich tauscht sie den scharfen Fummel gegen die Jogginghose

Diese Frau hat Sie einfach umgehauen. Lässig saß sie in ihrem Business-Kostüm an der Cocktailbar. Sie gaben ihr Feuer und kamen mit ihr in ein witzig-geistreiches Gespräch. Sie hatte einen Superjob, war selbstbewusst, sexy, intelligent - und Single. Es folgte die Nacht der Nächte. Doppel-Bingo! Die ersten Monate waren ein einziger Rausch. Sie gingen viel gemeinsam aus, und Ihre Freunde beneideten Sie. Aber dann wurden Sie zu den ersten "gemütlichen" Abenden bei ihr eingeladen. Zunächst nicht schlecht. Sie sah so toll aus, als sie in ihrem Etui-Kleid und hohen Stiefeln die Ente à l'orange in den Ofen schob, dass Sie sie gleich auf dem Küchentisch vernaschten.
Die gemütlichen Abende zu Hause wurden häufiger, aus dem Kleid wurden erst Jeans, dann eine Jogginghose. Stutzig hätten Sie spätestens werden müssen, als sie immer öfter die Immobilienseiten liegen ließ und nebenbei von größeren Wohnungen faselte, "in denen man zu zweit mit viel mehr Komfort fürs gleiche Geld leben könnte als allein in einer 60-qm-Butze". Vorsicht, da scharrt ein Huhn die Strohhalme für den Nestbau zusammen! Denn dieser Urtrieb wirkt bei Frauen noch immer: Kaum glauben sie, den potenziellen Vater ihrer Kinder, den Ernährer, gefunden zu haben, versuchen sie, ihn mit allem an sich zu binden.


Bald wurde der Fütterungsinstinkt des einstigen Vamps immer ausgeprägter: Sie rief schon mittags in der Firma an, um zu fragen, was Sie abends essen wollen. Als Sie eines Abends im Büro Überstunden machten, kam sie sogar mit einer Tupperdose Ratatouille vorbei. In dieser Frau schlummert eine Übermutter. Sie sorgt für die Nahrung und macht den Mann damit von sich abhängig. Schließlich ist das Verhältnis einer Mutter zu ihrem Neugeborenen nichts anderes...

Aber zurück zu Ihrer Liebsten, die den Spruch "Liebe geht durch den Magen" allzu wörtlich genommen hat. Endgültig platzte Ihnen der Kragen erst, als Sie Ihre Perle mit Gummihandschuhen in Ihrem Bad erwischten und sie sagte: "Dass Männer ihr Klo nie gründlich putzen. Also, gegen Urinstein kann man doch was machen." Spätestens jetzt sollte klar sein: Sie sind auf eine Mogelpackung reingefallen. Im Grunde ihres Herzens möchte sie nur ein Aschenputtel, ein Heimchen am Herd sein - und Sie sind der Prinz, der sie aus ihrer sie überfordernden Selbstständigkeit erlösen soll. Dazu kommt der Frauen-eigene Kontroll-Zwang (von nichts anderem reden wir hier!), denn nur, was sie auch selber geputzt hat, kann sauber sein.
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Zuletzt am: 22. Aug, 20:23
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