Song meines Lebens

Samstag, 1. April 2006

Voting zum 'Song meines Lebens'

Nun gilt es, die beste Geschichte zum "Song meines Lebens" zu wählen, wobei zehn Stories an den Start gegangen sind. Einige sind noch kurz vor Ende auf den Zug gesprungen. Alle Songs findet Ihr nachstehend unter dem Label "Song meines Lebens". Die Reihenfolge wurde nach Eingang ausgewählt (First in - first out). Für alle, die nicht bei twoday registriert sind, Ihr könnt eure Stimme bis zum 9. April auch per E-Mail abgegeben:

reservoirblogs 'at' gmail 'dot' com.

Hier das Gesamtwerk als pdf-Datei: SongMeinesLebens (pdf, 75 KB)

Alle anderen können hier abstimmen:

Voting "Song meines Lebens"
Welche Geschichte ist der 'Song meines Lebens' ?

 
7.59% (6 votes)
Blogistin: Roland Kaiser - "Santa Maria"

 
31.65% (25 votes)
Absurdistan: Shaggy - "Mister Loverman"

 
8.86% (7 votes)
Nilzenburger: Vince Guaraldi - "Girl from Ipanema"

 
1.27% (1 vote)
Tschuliii2: Die Toten Hosen - "Alles wird vorübergehen"

 
1.27% (1 vote)
Anatomia: Alanis Morissette - "Ironic"

 
1.27% (1 vote)
Der Wanderer: Europe - "Music Madness"

 
15.19% (12 votes)
Timanfaya:Depeche mode - "In your room"

 
6.33% (5 votes)
Novesia: Tone Loc - "Funky Cold Medina"

 
5.06% (4 votes)
Pikas: Carl Douglas - "Kung-Fu Fighting"

 
21.52% (17 votes)
Budenzauberin: Tracy Chapman - "Baby can I hold you"


Total: 100% (79 votes)

Created by bateman on 31. Mär, 23:14.
This poll was closed on 9. Apr, 22:24.

Nachtrag:
Absurdistan's Song ist von Shabba Ranks feat. Deborahe - "Mister Loverman"

Sonntag, 26. März 2006

Blogistin: Song meines Lebens

Roland Kaiser - "Santa Maria"

Wo und wann? An einem Sonntag im Mai in der Küche.

Heilige Maria: Ein Trauma

Ich liebe diesen Mann! Liebe seine Hände, seine Augen, seine Nase, seine Lippen, seine Ohren, seine Arme, seine Beine, seine Füße, seinen Bauch, liebe seine Behaarung, im Gesicht, am Körper, auf dem Kopf. Liebe seinen Geruch, liebe seine Gedanken, die die er ausspricht und jene, die er für sich behält und die er doch nicht verbergen kann, weil er bei schönen, leichten Gedanken dieses Lächeln um die Lippen trägt, das ich so sehr liebe, weil er bei düsteren, schweren Gedanken so Furcht erregend grimmig und übellaunig sein Gesicht mitsamt aller Muskeln verkrampft, so sehr, dass ich jenen Gesichtsausdruck immer als Direktangriff inklusive voller Schuldzuweisung empfinde, ja, auch diese Gedanken liebe ich.
Liebe die Wortspiele, mit denen er immerundüberall, gefragt, ungefragt, allesundjeden zu unterhalten oder auch aufzuhalten pflegt. Liebe die Musik, die er hört und liebe ihn dafür, dass er bislang noch vor keiner meiner noch so schrägen Platten und seltsamen Konzertwünsche davon gelaufen ist. Liebe die Art wie er mich ansieht, und werde wild durch die Art, wie er mich nicht ansieht, wild vor Liebe. Liebe, wie er mich fest hält, hält, greift, begreift, rührt, berührt. Liebe seine Schultern, an die ich mich anlehnen kann, wenn ich mich infolge des Starke-Frau-schafft-das-Alleine-Syndroms mal wieder verausgabt habe und zurück will in den Kindergarten, mit einem schönen orangefarbenen Täschchen und einem dick beschmierten Leberwurstbrot darin. Liebe ihn vom ersten Augenblick, da ich ihn sah, liebe ihn mit jedem Tag mehr.
Und doch, doch gibt es etwas, das ich nicht liebe an ihm, mehr noch: Es gibt einen Moment, in dem ich ihn nicht liebe, einen Moment, der mich so gefangen nimmt, dass ich stundenlang ohnmächtig ob meiner sich blitzartig in Luft aufgelösten Gefühle bin, nicht fassen kann, dass passiert, was passiert, dass wahr ist, was ich da höre.
Er, 37, hoch gewachsen, muskulös, unrasiert, zerzaustes Haar, steht mit nacktem Oberkörper und Po betonender Pyjama -Hose in der Küche, bereitet Tee zu, unterhält sich mit mir in Einigkeit und Harmonie über die zweifelhafte Daseinsberechtigung von Schlagern und stimmt plötzlich an, mit seiner schönen, dunklen, festen Stimme, die ich so sehr liebe: „Santa Maria, Insel die aus Träumen geboren, ich hab meine Sinne verloren, in dem Fieber, das wie Feuer brennt … Um-da-da … Um-da-da …Uhhh-aaaa …“ .
Der Mann, mein Mann klingt wie Roland Kaiser! Fassungslos sehe ich ihn an: Ähnlich sieht er ihm auch noch, Herrn Kaiser, so wie ich ihn aus den frühen 80er Jahren erinnere. Wieso ist mir das nicht früher schon aufgefallen? Sonntagmorgens mit Roland Kaiser in der Küche, das überlebe ich kein zweites Mal. Dachte ich. Drei-, viermal, hat er getan, seit jenem Sonntag. Ich litt jedes Mal, fürchterlich. Und das, das ist kein Scherz. Man stelle sich einfach einen trauten Moment im Bett mit dem geliebten Partner vor - da hat man plötzlich eine dusselige Vision und sieht den unangenehmsten Menschen, den man sich nur vorstellen kann, vor, neben, über, unter sich. Geht dann noch was? Ich bezweifle es. So ein Trauma kann Stunden dauern.
Er, er weiß nichts von meinem Trauma. Ahnt nicht, dass ich in manch zauberhaftem Moment den Blick abwenden muss von ihm, weil ich da plötzlich dieses alte Bild von Roland Kaiser vor mir sehe, so, als würde sein Gesicht zum Gesicht von Roland Kaiser morphen. Nie im Leben käme er darauf, dass es zwanghaft ist, wenn ich ihm den Mund zu halte, manchmal, wenn er plötzlich unvermittelt singt.
Ich vermute, er findet es schlicht amüsant, mit seiner stimmlichen und äußerlichen Ähnlichkeit mit jenem Schlagerbarden zu kokettieren, wenn er „ Um-da-da … Um-da-da …Uhhh-aaaa …“ anstimmt. Ich wage nicht, ihn darauf anzusprechen, weil ich fürchte, er versteht den Ernst der Lage nicht und trällert munter drauf los, sobald ich nur „Santa Ma …“ ausgesprochen habe.
Mein Roland-Kaiser-Trauma ist übrigens weniger auf irgendeine frühkindliche Erfahrung wie beispielsweise „Schlager-Terror wenn Mausi mal wieder in der Pfütze gebadet hat“ zurück zu führen als auf die schlichte Tatsache, dass ich bei dem, was ich als grottenschlechte Musik empfinde, völlig humorlos bin und keinerlei Spaß verstehe. Die Sache ist aussichtslos, das gebe ich gern zu.
Und so wünsche und hoffe und flehe ich, er möge diesen Text lesen, irgendwann, bei einem Eis gekühlten Frankenheim vielleicht, anschließend still und leise die Heilige Maria in der Tabu-Kiste unserer Beziehung begraben und es dann nienienienienie wieder tun.
Bei aller Liebe: Roland Kaiser und ich, das geht nicht. Gar nicht.

Song meines Lebens von Blogistin

Absurdistan: Song meines Lebens

Shabba Ranks - "Mister Loverman"

Schabba.
Bierglasige Augen blicken in den leeren Plastikbecher. Die dazugehörigen Augen pfeffern ihn über die linke Schulter. Der Hintermann tritt drauf. Es knackt. Der Becher birst. Kaputt. Schnapsdrosselige Schalala-Chöre dröhnen vielstimmig. Der Duft gebrannter Mandeln wird zersägt von Autoscooterhupen und geerdet von Erbrochenem, das neben der Pizzabude liegt. Es nieselt. Feuchte Fröhlichkeit liegt über dem "Oktoberfest Ostfrieslands", dem Leeraner Gallimarkt. Losbudenbesitzer, die seit Jahrzehnten dieselben Sprüche in variierter Reihenfolge leiern. Zuckerwattefäden, die sich in langen Locken verheddern. Korn, Bier, Schnaps und (Glüh)Wein. Heulende Karrussells, klappernde Blechdosen, die von kleinen Lederbällen nur halb getroffen werden. Vor Rührung glänzen feuchte Augen, nachdem er ihr eine Plastikblume geschossen hat. Pink. Im dritten Schuss.

Schabba.
Es mag 1992 sein. Womöglich in der sechsten Klasse, Orientierungsstufe. Man weiß es nicht mehr genau. Jahrelang habe ich mir eine Menge Coolness-Punkte durch die Lappen sickern lassen, indem ich nicht das Taschengeld der vorigen zwei Monate in Karussells auf den Kopf gehauen habe. Immer wieder zwirbelten sich die Augenbrauen schräg und kräuselten sich die Stirne in Falten, wenn ich erklärte, es sei nicht aus Angst sondern einfach nur Schutz für mich und alle Anderen. Weder ich noch andere hätten doch was davon, wenn ich sie vollkotzte. Mein Magen hat abrupte Richtungswechsel bislang noch allzuoft mit galleblubbernder Unzufriedenheit quittiert. Kindergelächter.

Schabba.
Auch ich habe meinen Stolz. Vielleicht habe ich mir alle Richtungswechselübelkeit ja doch nur eingeredet. Ralf B. zumindest ist der festen Überzeugung. Seine Eltern züchten zwar Brieftauben und klagen gegen Privatbordelle, aber vielleicht hat er ja recht. Doch wo rein? "Lass uns in die Schiffschaukel gehen. Die ist am harmlosesten." "Ach..." "Ja. Da dreht sich auch nix." Das Argument hat Gewicht. Ralf auch, aber das tut wenig zur Sache. Von Pioniergeist beflügelt lasse ich mir einen Plastikjeton auf den Blechtresen schnippen, reiche ihn mit stolzer Brust dem Plastikjetoneinsammler wenige Meter später und nehme in einer der hintersten Bänke Platz.

Schabba.
Ralf quetscht sich neben mich. Die Schiffschaukel schiebt sich langsam vor und zurück. Und aus den Boxen schallt "Shaggy - Mister Loverman". Mit jedem Schwung wird das Schaukeln mächtiger. Umso mehr, als wir "far out", kurz vor dem Bug der Schaukel klemmen. "Mister Lovermäään", kräht die Trulla auf der Aufnahme. Shaggy sagt: "Schabba." Wir erreichen immer neue Höhen. Eine ganze Schmetterlingsplage wütet in meinen Eingeweiden. Alles kribbelt, krabbelt, kitzelt und wuselt. Höher, höher, schneller, weiter, mehr. "Mister Lovermäääään." "Schabba." Mir steigt Schweiß vor die Stirn. Alle Gesichtsfarbe zerrinnt in Richtung Magen. Die stolze, glänzende Fassade zersplittert mit sämtlicher Selbstüberzeugung im kalten Leeraner Abendhimmel. "Mister Lovermäääään." "Schabba." Vorwärtsabwärtssausen. Rückwärtsaufwärtssausen. "Schabba." Der Magen beginnt zu brodeln. Die vorher wonnevoll verschlungene Nahrung sucht nach dem Notausgang und klettert aufwärts. Vorwärtsabwärtssausen. Rückwärtsaufwärtssausen. "Mitster Lovermääään." "Schabba." Fluchtgedanken klingeln nun auch in meinem Kopf Sturm. Bloß raus hier. Bitte. Schnell. Und schaltet das verfluchte Lied ab.

Schabba.
Endlich beruhigen sich die Luftschiffwogen. Mit letzer Kraft ringe ich um Kontrolle, um Fassung. Stürze aus der Schaukel, schubse Passanten zur Seite, renne schneller, immer schneller, bloß herunter vom Marktgelände. Dann, direkt vor dem holländischen Blumenladen am Marktrand ist alles verloren. Mit aller Kraft durchbricht die Galle den Staudamm, alles Entsetzen hilft nicht. Ich übergebe mich mit bitterm Schwall mitten auf Begonien, Glyzinien, Rosen, Tulpen, oder was sonst in Sträußen gebündelt dort gestanden haben mag. Wie vom Deichschaf gebissen, schreit der holländische Händler auf, sein Gesicht läuft dunkel an. Ich stammele "Tut mir Leid! Wollt ich nicht!" "Dasch wirscht Du bezahl, mien Jong!", schmettert mir sein Bass entgegen. Schiss übermannt mich. Und renne ich weg. Wendiger und flinker, schlage ich Haken zwischen schlendernden Pärchen hindurch, an der Losbude vorbei, an der Pizzabude, neben der auch immer noch die andere Stückchenpfütze schwabbert. Er rennt hinter mir her. Schreit wütend. "Aufhalten! Aufhalten!" Mit letzter Kraft gelingt es mir, außerhalb seiner Sichtweite zu sprinten. Der Puls rast, der Magen rebelliert immer noch. Leise Schuldgefühle und anhaltende Übelkeit ringen griechisch-römisch in meinem Inneren. Ich hyperventiliere. Er hat aufgegeben. Ich bin in Sicherheit. Dankenswerterweise hat Ralf geschwiegen. Noch heute klettern seltsame Erinnerungen aus meinem Gedächtniskeller hinauf, wenn ich an holländischen Blumenlastwagen vorbeigehe. Noch heute wird mir körperlich übel, wenn ich "Mister Loverman" höre. Schabba.

Song meines Lebens von Ole

Nilzenburger: Song meines Lebens

Vince Guaraldi - "Girl from Ipanema"

es war ende april.wir waren jetzt schon ein oder zwei monate hier. nachdem wir die riesenaltbauwohnung im szeneviertel bezogen haben, war natürlich ersteinmal ein ausgedehnter ikeaeinkauf nötig, denn besonders viele möbel haben sich bei uns beiden nicht angesammelt über die jahre. noch wenige wochen dann sollte es endlich so weit sein. unser kind sollte zur welt kommen. war zumindest ausgerechnet. wir rechneten jeden augenblick damit. wie ist das wohl, wenn plötzlich die fruchtblase platzt?

immer öfter ging sie vor mir ins bett. es war auch sicher sehr anstrengend für sie. aber der frühling war schön. ich kaufte mir ein lastenrad (die mit dem eisenkorb vorne dran), wir legten kissen rein und so chauffierte ich sie durch hamburg. zur eisdiele, oder einfach nur spazierenfahren. die leute denen wir begegneten lachten, freuten sich mit uns, freuten sich weil sie für einen kurzen augenblick das wahre glück sahen. weil sie erlebten wieviel spass, wie romantisch und verliebt zwei sein können, die sich offenbar gefunden haben. sie lachte viel, winkte jedem dem wir entgegen kamen. und alle winkten sie zurück. dem mädchen mit der grossen kugel unterm kleid vor dem lenker des fahrrads.

natürlich gingen wir nicht mehr aus. wir waren jetzt allein in unserer grossen wohnung. abends kochte ich und dann sahen wir fern. irgendwas. was halt gerade so lief. oder wir guckten eine dvd. oder sie guckte mir zu wie ich "ico" spielte. so verbrachten wir die abende. es war schön, aber etwas fehlte mir. ich weiss nicht was es war, da war irgendeine sehnsucht. raus zu gehen. andere menschen zu sehen. zu schreien wenn der dj dein lieblingslied spielt. einen drink in der hand zu halten. zu schwitzen. verraucht zu sein. ich wusste, all das war für sie jetzt nicht möglich, klar. und ich solidarisierte mich gerne mit ihr. logisch. aber ich dachte, sie hat diese sehnsucht auch. vielleicht nicht so ausgeprägt wie ich, aber zu einem kleinen teil ist sie in ihr.

sie war schon im bett. heute hätte man auch ausgehen können. aber es war zu kurz davor. kein risiko eingehen. so sass ich alleine im wohnzimmer. sie schlief schon 2, 3 stunden. ich packte die cd in den player. ja, das lied wäre perfekt. dann stellte ich ein paar wenige kerzen auf. ich ging ins schlafzimmer. sie war so schön wenn sie schlief. ich weckte sie auf. mitten in der nacht. was denn los sei, fragte sie verpennt. "komm einfach mit. ich zeig dir was."

sie schlurfte mir verschlafen hinterher. ich hielt ihre hand. als wir im wohnzimmer waren, liess ich sie kurz stehen, beugte mich zum cdplayer, und startete "girl from ipanema" in der wunderschön zurückhaltenden vince guaraldi-version. dann ging ich zu ihr. sie hatte ein riesen fragezeichen über ihrem kopf. ich lächelte sie an. "mitternacht süsse. würdest du mit mir in den mai tanzen?" sie lachte, stockte, fiel mir um den hals. eng umschlungen tanzten wir, vergassen alles um uns herum. und weinten. vor glück. unser ganz kleines eigenes glück.

Song meines Lebens von Nilzenburger

Tschuliii2: Song meines Lebens

Die Toten Hosen - "Alles wird vorübergehen"

Es war Samstag der 4.6.2005. Ich ließ mich von meinen Freundinen überreden zu einer Schülerzeitungsparty zu gehen.

Ich war gerade im oberen Stock.
Als ich herunterkam sah ich ihn. Er stand da. Schwarze Haare, ein wunderschönes lächeln. Ich konnte mich kaum mehr bewegen. Wir sahen uns eine Weile an und dann stellte man uns einander vor. Er hieß also Willy. Am gleichen Abend kamen wir zusammen.

Meine Freunde versuchten mich davon abzuhalten mich mit ihm zu treffen. "Er nützt dich doch nur aus." Doch ich hörte nicht auf sie. Ich traf mich mit ihm. Und wir hatten eine wunderschöne Zeit. Wir gingen baden und hörten die toten hosen. Herz brennt. Es war unser Lieblingslied. Damals habe ich das lied nicht verstanden wieso herz brennt wenn man doch verliebt ist.

Und ich war verliebt. Zum ersten mal. Wir kannten uns gerade mal 3 Wochen und da haben wir schon miteinander geschlafen. Es war für uns beide das erste mal. Ich fühlte mich bei ihm so gut. Ich war mir bei ihm einfach sicher das er der richtige ist.

Doch nach drei Monaten meldete er sich auf einmal kaum mehr. Und dann machte er schluss. Er sei nicht mehr so verliebt. Und da fiel mir die Zeile ein: Und wann kam dieser Tag als da erste Zweifel waren ob unser Weg wirklich endlos ist.
Er wollte das wir freunde bleiben weil er mich noch gern hat. Nur noch gern.

Ich dachte immer das ich ihm etwas bedeutet habe, doch er hat seit 1 Monat eine neue Freundin. Er hat zu ihr gesagt das er zum ersten mal richtig verliebt ist. Es tat so weh. Und irgendwie verstehe ich das lied erst jetzt so richtig. Ich dachte die ganze Zeit das wir beide verliebt waren, doch das war wohl nicht so. Ich war über ihn hinweg. Doch seit gestern weiß ich das nur ich ihn geliebt habe und er mich ausgenutzt hat. Und was kann man wirklich tun, wenn das Herz brennt?

Song meines Lebens von Tschuliii2

Anatomia: Song meines Lebens

Anatomia: Alanis Morissette - "Ironic"

Als ich 16 Jahre alt war, war ziemlich viel unterwegs und ich ließ nie eine Gelegenheit aus auf eine Party, ein Fest oder einen Ball zu gehen. Ich musste immer überall live dabei sein. Fast schon eine notorische Zwangsstörung. Eines Tages - es war kurz vor den Sommerferien - fuhr ich mit dem Fahrrad in ein Restaurant einer amerikanischen Fast-Food-Kette um wieder mal etwas ordentlich Fettiges zu mir zu nehmen. Da es von meinen Eltern aus
nur zwei Minuten mit dem Fahrrad sind, nahm ich diese kleine Strecke gerne auf mich. Im Restaurant selbst traf ich - wie fast immer - zwei mir bekannte Personen. Rein zufällig. Sie gingen in meine Parallelklasse. Sofort erzählten sie mir, dass sie im Nachbarort, der ca. 5 km entfernt ist, eine "Schottergrubenparty" machten. In dem Ort gab es nämlich eine Schotter- und
Kiesfirma. Und abends schlichen sie sich rein und machten dort auf dem Gelände eine kleine Feier. Als sie mir erzählt haben, dass sehr viele Leute kommen werden, die ich ebenfalls kenne, konnte ich nicht Nein sagen. So schwangen wir uns zu dritt auf unsere Fahrräder und fuhren los. Es fing schon an zu dämmern, doch in diesem Augenblick dachte ich noch gar nicht darüber nach, dass ich später alleine im Dunkeln heimfahren musste.

Nach ausgiebigem Feiern und viel Spaß in der Schottergrube beschloss ich wieder nach Hause zu cruisen, denn am nächsten Tag war ja Schule. Es war ca. 1 Uhr Früh und ziemlich dunkel. Ich begann mich total zu fürchten, denn ich vergaß ganz, dass ich an einer Nervenheilanstalt vorbeifahren musste, aus
der öfters mal Leute ausbrachen. Außerdem verlief der ganze Weg durch einen Wald, was mir noch mehr Unbehagen bereitete. Ich hatte ja nicht einmal ein Licht auf meinem Mountainbike. Ich wusste genau: wenn ich durch den Wald fahre, dann wird mich jedes Geräusch wahnsinnig machen. Ich werde vor Angst
sterben! Das erzählte ich der Gastgeberin und sie gab mir ihren DiscMan mit einer x-beliebigen CD und sagte: "Setz die Kopfhörer auf, dann hörst du den Umgebungslärm bzw. Nicht-Lärm nicht und kannst in Ruhe nach Hause fahren".

Ich bedankte mich und fuhr los. Mit Kopfhörern im Ohr fuhr es sich nicht wirklich leichter. Die Wahrheit ist, dass ich schon nach einigen Metern schweißgebadet war und um mein Leben radelte. Im DiscMan lief andauernd "Ironic" von Alanis Morissette und jedes mal wenn der Refrain kam "It's like raiaaaaaiiin on your wedding day....", radelte ich noch schneller und der Rhythmus kam mir vor wie Peitschenhiebe, die mich daran erinnerten um mein
Leben zu strampeln. Zuhause angekommen legte ich den DiscMan ab und war einfach nur froh, dass mir dieses Lied zumindest ein bisschen diesen wirklich furchtbaren Weg erleichtert hatte.

Und jedes mal,wenn ich ihn höre, muss ich an eben genau diese Situation denken.

Song meines Lebens von Alltagsanatomie

Der Wanderer: Song meines Lebens

Europe - ""Music Madness"

in den ehemaligen hannomaghallen standen mitte der neunziger jahre zwei oder drei circuszelte für veranstaltungen in denen gern am wochenende techno tobte. es war die zeit der mega-raves für
die wir um die halbe welt fuhren. als recht neuer jünger des raves war ich mit freunden am abend per bahn aufgebrochen,
raus aus der provinz und rein in die ehemalige schwerindustrie. wir waren damals gut zwei stunden unterwegs, vielleicht auch mehr, so dass wir passend zum einlass um mitternacht da waren. durften wir ja auch, wir waren ja schon achtzehn.

es war dann auch ziemlich schnell gut voll und in den zelten tobte der mob, ich kann mich noch daran errinnern, dass zwischen den zelten, also in der freien halle, der schall die alten krananlagen klirren liess. es war verdammt beeindruckend, diese riesen halle, die zelte mittendrin und es war ein druck auf den boxen, dass einem der atem stockte.

das partyvolk hatte sich fein zurechtgemacht, so wie es damalas sitte war: neon an jeder ecke, camouflage-klamotten, kurze röcke bei den damen, teilweise lange kilts bei den herren, weisse
handschuhe, adidas-pullover, einhundert-mark-t-shirts, sonnenbrillen, nackte oberkörper, kangolkappen, niedliche rucksäcke. zwischendrin ein paar lack-und-leder-gestallten, bauarbeitersicherheitswestenträger usw. die volle
mischung aus diesen tagen halt.

wir hatten unseren spass, an details kann ich mich echt nicht mehr erinnern. es mag gewesen sein, dass westbam oder eine ähnliche damalige grösse sich angekündigt hatte, ich kann mich noch sehr
vage an eine japanerin errinnern, die übelsten gabba-karm auflegte und dabei nicht eine miene verzog - nicht wie die anderen rave-kasper, von wegen hands up und so.

in einem kleinerem der drei zelte standen einige ehemalige reihen
kinosessel, man konnte da zu 110 db chill-out mucke ein bisschen die augen schliesse und auf den sich immer noch angekündigten
mainact des abends warten. es war irgendwie so gegen drei oder vier und man wartete. kann ja auch schliesslich sechs werden. man kannte das ja. also ab auf die kinosessel, die kangolkappe tief ins gesicht gezogen und/oder die sonnenbrille aufgesetzt. haben ein kumpel und ich dann auch so praktiziert und wir sind drei minuten später herrlich eingeknackt.

und dann wachen wir aufeinmal auf. es sind so mindestens dreizig minuten vergangen, eventuell auch sechzig. das kleine zelt ist gut voll. aus den boxen tönt "music madness". fast alle kinosessel sind weg, nur unsere reihe steht noch. alles ist mit matratzen ausgelegt.
vor uns zieht jemand mit seinen freunden eine line. es richt nach weihrauch, räucherstäbchen, dope und massageöl.

alle matratzen sind belegt. man trägt jetzt bevorzugt "oben ohne".
die liegenden lassen sich von mit verklärtem blick schauenden massieren. und wir landeier mitten drin.

"music madness".

wir schauen uns an, kangolkappe in den acken geschoben, blick über die brillengläser. und da spricht uns eine kleine techno-göttin an. "ich habe massageöl mit zitronenduft. wer von euch möchte zuerst?!"

...

tja. jetzt werden die sätze wieder länger, denn die ausreden waren sicher lausig. es ist mir gänzlich unbegreiflich, warum ich mich nicht habe durchwalken lassen. ich weis es nicht. ich habe keine ahnung, wie ich der massage-dame beigebracht habe, dass ich meinen ektomorphen oberkörper nicht zu enthüllen gedachte. und wer weis, vieleicht meinte sie auch, wer sie als erstes massieren wolle. dabei war ich so gerne in dieser komischen, zweiten technogeneration zu hause und war gierig danach, alle sinne spielen zu lassen. und was waren wir beeindruckt von uns selbst, dass wir uns über vermeintliche konventionen hinwegsetzte, von wegen aus hydranten zur loveparade trinken und bahngleise über die schienen wechseln. aber keine ralle, die technomaus und sich selber einzuölen... und so höre ich music
madness, denke an die zeiten, als massagen noch frei waren und sehne mich zurück...

Song meines Lebens von Der Wanderer

Timanfaya: Song meines Lebens

Depeche mode - "In your room"

frühjahr 2002. ich war auf dem höhepunkt meines lebens angekommen. eine langjährige beziehung seit der schulzeit, ein spätstudium parallel zu einer halben stelle in mindestzeit und danach einen job, den man normalerweise erst bekommt, wenn man mindestens zehn jahre älter ist. es fehlten also nur noch haus und kinder, dann wäre das lebensprogramm fertig gewesen und man hätte sich den unterhaltsamen nebensächlichkeiten hingeben können. alles war perfekt.

wie so oft zu dieser zeit saß ich eines abends in meinem sündhaft teueren dezent durchgestylten büro und suchte irgendwas im internet. durch einen falsch gesetzten mausklick landete ich auf der seite einer interaktiven dating comunity. bis dahin war so was für mich als relativer internet neuling völlig unbekannt. ich wusste nicht einmal, dass es so was überhaupt gibt. irgendwie schon eine spannende angelegenheit. da ja alles perfekt war siegte meine neugier. ein paar tage später legte ich ein profil an um mich mal ein wenig umzusehen. alles war natürlich höchst aufregend und völlig undurchsichtig für mich. wer mit wem, warum und wieso. nach bereits wenigen tagen begann mein interesse an einem bestimmten weiblichen profil. es war recht wenig auf ihrem profilbild zu erkennen was zuverlässige rückschlüsse auf ihre optik zugelassen hätte, aber das spielte virtuell im prinzip eh keine rolle. ich war fasziniert. es war ihre besondere, sehr eigene art, wie sie gedanken und gefühle formulierte. faszinierend ungewöhnlich halt. wochenlang schlich ich um ihr profil um endlich einen ansatzpunkt für eine möglichst beiläufige virtuelle kontaktaufnahme zu suchen. war ja nix dabei, alles war ja nach wie vor perfekt und ihr wohnort war ohnehin viele hundert kilometer entfernt.

es kam, wie es kommen musste. der kontakt kam zu stande. und wanderte zunehmend vom oberflächlicheren - weil öffentlich lesbaren - in den intimeren nichtöffentlichen bereich. mein persönliches interesse nahm von tag zu tag spürbar zu. da ich zu diesem zeitpunkt aus beruflichen gründen eine wochenendbeziehung führte, wurden auch die nächtlichen mail kontakte immer lang und länger, der schlaf immer kürzer und die tastatur meines notebooks von woche zu woche blanker. erstaunlich eigentlich, denn auch ihr leben war perfekt und im prinzip ein spiegelbild des meinigen. die zeit stand still, in meinem leben regte nichts anderes mehr mein interesse. mein drang zu ihr wurde immer unzähmbarer. irgendwann war es klar: ich wollte sie sehen. nur ein einziges mal. ein zwang, dem ich irgendwann nichts mehr entgegenbringen konnte. wenn ich es denn gewollt hätte. sehnsucht. zu einem zeitpunkt, als dies doch eigentlich gar nicht möglich war. ich nahm all meinen mut zusammen und trug ihr – natürlich recht unverbindlich, denn alles war ja immer noch perfekt - mein anliegen vor.

ich war wohl der glücklichste mensch in diesem universum, als sie im prinzip direkt zusagte. da war dann "nur" noch das wie und das wo zu klären. nur noch, ha! genau darüber hatte ich mir vorher überhaupt keine gedanken gemacht. aufgrund der entfernung war eine kaffeeeverabredung natürlich etwas lasch. ich überlegte mir einen knoten in den kopf, was für dieses einmalig angedachte ereignis das beste umfeld., die beste situation wäre. ich erforschte meine gefühle. ich wog ab, überlegte, überdachte meine situation und schob im prinzip ohne zögern alle moralischen hürden bei seite. da ich im leben fast immer die barfuß- oder lachschuhvariante wähle, nahm ich noch einmal all meinen mut zusammen und schrieb ihr meine idee.

und wieder war ich der glücklichste mensch im universum. wochen später sollte es soweit sein. ich hatte unseren treffpunkt bei einer erkundungsfahrt vorher genau ausgewählt und ihr bilder geschickt, an denen sie sich orientieren konnte. eine sehr kleine tankstelle an einer landstraße im nahe gelegenen ausland sollte der treffpunkt zur gemeinsamen weiterreise sein. fast wie in einem road movie. es war klischeemäßig in etwa auch so heiß an diesem schwülen tag. ich musste länger warten, weil sie in einen größeren stau geraten war. und obwohl ich meine grenzenlose nervosität bis in die haarspitzen spüren konte, gewann irgendwann die hitze des tages. ich schlief im schatten eines baumes liegend im hohen gras ein ...

als ich wieder zu mir kam saß ich am steuer ihres cabrios und fuhr über die autobahn der küste entgegen. ich versuchte irgendwie kontrolle über mich zu bekommen. irgendwie. bloß nicht verfahren. keinen blödsinn reden. die vielen ps bändigen. und vor allem: den wagen auf der straße halten! bleib einfach ruhig. bloß nicht verfahren. keinen blödsinn reden ... ich steckte zum ersten mal in meinem leben in einer blind date situation – und das war alles eindeutig zu viel für mich. wir redeten zum glück nicht. zwei stunden lang. da wir offen fuhren war es dafür ohnehin viel zu laut. außerdem hatten wir das all die monate zuvor auch nicht getan. das hat nie jemand verstanden, bis heute nicht. wir schrieben uns, tausende von zeilen, fast tag für tag. aber keiner von uns verspürte den wunsch zum telefonhörer zu greifen.

jahre zuvor hatte ich während einer uni exkursion dieses unglaubliche hotel gefunden. ich hatte damals keinerlei "verwendung" für diese entdeckung, war mir aber sicher, eines tages an diesen Ort zurück zu kommen. ein bauchgefühl. warum ich diesen "gedanken" hatte weiß ich bis heute nicht. intuition. oder bestimmung. vielleicht. es ist völlig anders als jedes hotel, was ich bis dahin gesehen hatte. mindestens so ungewöhnlich wie die zauberhafte frau die nun neben mir saß. und mit der ich, nach dem abrupten ende der anonymität des internets, auch in der realität noch immer unbedingt ins bett wollte. unbedingt. da gab es nichts drumherum zu reden. unbedingt, aber nicht zwingend. als ich ihr wochen vorher mein zweites anliegen mitgeteilt hatte einigten wir uns auf die variante, für ein paar tage ein hotel zu buchen – und einfach auf gut glück zu sehen, was draus wird. inklusive einer jederzeit möglichen sofort-ausstiegs-variante. richtig geplant hatten wir nichts. es gab verdeckte zweideutigkeiten, aber unsere texte waren bis dahin durchaus jugendfrei.

als wir das zimmer betraten war spürbar klar, dass wir uns beide übernommen hatten. nach wochen des verzögerten kontaktes über ein technisches medium war das nun die maximalste mögliche beschleunigung. sozusagen vom vorschulkindergarten direkt in den darkroom. eindeutig über dem limit. mails sind in echtzeit halt etwas langsamer als so ein direkter augenkontakt im hotelzimmer. wir gingen in die nahe gelegene stadt, eine kleinigkeit essen. inzwischen war ich wenigstens in der lage ihren wagen ohne größere probleme auf der straße zu halten. immerhin. wesentlich mehr war zu diesem zeitpunkt allerdings auch noch nicht drin. wir machten unsere lockerungsübungen gut und fuhren zurück zum hotel. die "pause" hatte ihre erhoffte wirkung gezeigt. jedenfalls konnte ich auf der rückfahrt schon lauthals lachen.

als wir in das hotelzimmer zurückkehrten wurde jeder bis dahin gedachte wunsch realität. vorsichtig und innig, ganz anders als in all den klamottenrunterreiß-filmszenen, die man so mit den jahren auf der leinwand gesehen hat. die zeit stand wieder still. fast still. stundenlang. bis an das ende meines lebens werde ich das klappern der seilabspannungen des großflächigen segeltuch-sonnenschutzes an den unendlich großen fenstern aus allen anderen geräuschen dieses planeten heraus hören. ähnlich dem nicht enden wollenden konzert der spanten der segelboote in einem hafen waren sie die musikalische begleitung der nacht.

als ich am nächsten morgen aufwachte, war meine welt eine andere als noch am tag zuvor. alles sah natürlich noch so aus wie vorher, aber das gefühl war anders. sonne flutete durch das zimmer und wärmte das riesige, mit unzähligen kissen gefüllte, weiß bezogene bett. sie schlief in meinen armen und roch dabei unendlich gut. ich war wohl zum ersten mal in meinem leben zuhause. richtig zuhause. und ich wollte nie wieder weg. dieses unglaublich intensive gefühl in mir war eindeutig. nie wieder. als ich sie einen tag später verließ, wusste ich, dass dieses erlebnis langfristig mein herz brechen wird.

ein, vielleicht zwei wochen vergingen in geradezu endloser, quälend langsam vergehender zeit. ein leben wie in einem honigtopf. alles floß zäh vor sich hin, allerdings mit stark reduzierter süße. aus meiner heutigen erinnerung fuhr ich tagelang auto und hörte die etwas kantigere, aber ungemein kraftvolle live version von in your room von depeche mode. rauf, runter und wieder von vorn. zu diesem zeitpunkt war das stück schon fast zehn jahre alt. ich habe in all den jahren meines perfekten lebens eine situation gesucht, die zu diesem wunderschönen stück passt. und so sehr ich auch suchte, es gab sie nicht. nun hatte ich es erlebt. eine situation die gleichsam langsam und doch voll unbändiger kraft war. willen. sehnsucht. hingabe. wärme. ein raum. die ganze welt in einem raum. sonst nichts.

es kam zum glück anders als ich befürchtete. wir trafen uns wieder. und wieder. immer und immer wieder. in meinen gedanken wusste ich inzwischen, dass mein leben alles andere als perfekt war, ich hatte es über die jahre schlichtweg nicht bemerkt. das ich – egal was "diese" zukunft bringen würde – dringend die reißleine ziehen musste war mehr als offensichtlich. mein leben verlor außerhalb unserer treffen langsam aber sicher jeglichen halt, nichts anderes zählte mehr. aber es gab auch keinen richtigen ausweg. dachte ich. bis ich nach wochen noch einmal all meinen mut zusammen nahm. und die frage aller fragen stellte. es war ein oder zwei tage nach weihnachten. ein denkbar unromatischer, grauverregneter schmuddeltag am eck von rhein und mosel. unter einem knallroten regenschirm. "könntest du, .... also, ich meine, hm ... also könntest du dir irgendwie vorstellen, also .... äh .... du und ich ... äh, hm ... also irgendwann ... irgendwo zusammen ... öh ... also?!". konsequent und auf den punkt gebracht trug ich meine gedanken vor.

sie erlöste mich aus meinem gestottere. und wieder war ich der glücklichste mensch in diesem universum. wir "verzichteten" auf unsere perfekten leben, lösten uns von unserer vergangenheit und gingen einer ungeplanten zukunft entgegen, die sich jede woche neu erfand. es folgten monate. jahre. unzählige wunderschöne hotels, quer durch ganz deutschland. lieben. lachen. festhalten. ganz fest. lieben. ihr wohnort verschob sich berufsbedingt jenseits der autogrenze und die lufthansa wurde zu meiner meistbesuchten internetseite ...

[epilog]

das hotel unseres ersten treffens war früher die letzte station für auswanderer nach den usa. dieser schiffsterminal war sozusagen immer schon der weg in eine neue welt, zu einem neuen anfang. für tausende, wahrscheinlich hunderttausende. nomen est omen, er wurde es auch für mich. die erlebnisse dieses ortes brachten mich schnell an den punkt, mein leben komplett ändern zu müssen – oder emotional für immer zu sterben. ich erinnerte mich an meinen selbstgewählten leitsatz eines kleinen grünhäutigen protagonisten in einem weltraummärchen: "nicht versuchen sollst du, tu es – oder tu es nicht!". ich habe es getan. wir haben es getan. hotels und flughäfen sind inzwischen geschichte. für immer. seit über einem jahr komme ich deshalb morgens zu spät ins büro. mein alter job ist ebenso aus und vorbei wie viele andere materielle und immaterielle dinge, die man in der schublade "lebenslang" verstaut hatte. alles ist perfekt. diesmal. weil es eben nichts mit all diesen dingen zu tun hat. überhaupt nichts. zuhause bin ich seit jahren da, wo sie ist. festhalten. ganz fest. und ein raum mit einem bett. die ganze welt in einem raum. sonst nichts ...


Song des Lebens von Timanfaya

Budenzauberin: Song meines Lebens

Tracy Chapman - "Baby can I hold you"

Wie sicher bei vielen anderen auch gibt es in meinem Leben einen Song, bei
dem es Klick macht und ich nur die ersten Takte hören brauche, um
mich sofort in die Zeit zurückversetzt zu fühlen und fast jede Sekunde noch
einmal durchlebe, mit der ich dieses Lied verbinde, den Text auch nach
jahrelangem Nicht-Hören sofort parat habe - er ist von Tracy Chapman:

"Baby can I hold you"

Sorry
Is all that you can't say
Years gone by and still
Words don't come easily
Like sorry like sorry

Forgive me
Is all that you can't say
Years gone by and still
Words don't come easily
Like forgive me forgive me

But you can say Baby
Baby can I hold you tonight
Maybe if I told you the right words
At the right time you'd be mine

I love you
Is all that you can't say
Years gone by and still
Words don't come easily
Like I love you I love you


1988.
Mein Sohn war gerade mal ein Jahr und ich frische 21 Jahre alt, als ich Tim
kennenlernte.
Tim war, wenn ich mich recht erinnere, ein oder zwei Jahre älter, kam
ursprünglich aus dem Süden dieses Landes und steckte mitten in der
Ausbildung bei einem damals hier in Paderborn sehr monopolen Arbeitgeber.
Er wohnte über der Kneipe, in der ich jobbte, und dort lernten wir uns auch
kennen.
Rückblickend, nach gut 20 Jahren und einigen Beziehungen, auch vor Tim,
möchte ich behaupten, daß Tim meine erste große Liebe war, die einiges dazu
beigetragen hat, daß ich heute so bin, wie ich bin, natürlich im positiven
Sinne. Und diese erste große Liebe war später dann auch der "Maßstab" dafür
zu erkennen, daß ich derzeit und hoffentlich noch ganz lange meine zweite
große Liebe erlebe.
Doch zurück ins Jahr 1988.
Wir verbrachten einige schöne Monate. Er mochte auch meinen Sohn, aber ich
war nicht auf der krampfhaften Suche nach einem Vater-Ersatz für das Kind,
denn - so paradox das im Kontext mit der "großen Liebe" klingen mag -
irgendwie spürten wir beide, daß wir nicht ewig zusammenbleiben würden. Ich
kann das heute gar nicht mehr erklären oder begründen, ich weiß nur noch,
daß es so war, und wir wußten natürlich nicht, wieviel Zeit uns noch blieb,
aber das weiß man ja nie vorher.
Wir genossen einfach völlig unbeschwert unser Leben, und alles war gut so,
wie es war.
Doch mit dieser Unbeschwertheit war es leider ganz schnell vorbei:
Ich war schwanger.

Kurios ist, daß ich bei all meinen Kindern noch weiß, warum ich schwanger
geworden bin (also nicht wie, ist ja klar, sondern warum), nur
bei diesem ist es völlig in Vergessenheit geraten. Ist im Grunde ja auch
egal.
Als ich es erfuhr, weilte Tim gerade auf Heimaturlaub in 400 Kilometer
Entfernung. Ich wollte es ihm nicht am Telefon erzählen, also fuhr ich zu
ihm. Dafür lieh ich mir das Auto meiner Ma und brachte dort auch meinen Sohn
unter. Da CD-Player in Autoradios damals noch nicht Standard waren,
überspielte ich noch schnell ein paar CD's auf Kassette, im Nachhinein
stellte sich heraus, daß eine einzige gereicht hätte.
Die von Tracy Chapman.
Sie erschien 1988 und ich kaufte sie mir eigentlich nur wegen dem Lied
"Talkin' bout a revolution" und hatte sie mir darüber hinaus noch nie
richtig angehört. Dazu kam ich erst auf dieser langen Strecke.
Beim 5. Song war es dann soweit, daß ich auf den nächsten Rastplatz fahren
und zum ersten Mal ob meiner absurden Situation heulen mußte.
"Baby can I hold you" ist mein Song.
Mir ist klar, daß Chapman eigentlich über eine ganz andere Situation bzw.
Liebe singt als ich hineininterpretiere, aber allein schon der Titel, die
tragisch-sentimentale Melodie und die vielen im Text vorkommenden "Sorry's"
und "Forgive me's" reichten, um den Song zu meinem zu erklären. Und mehr
Worte brauchte es auch nicht.

Tim und ich fuhren nach einer durchgeredeten und durchgeweinten Nacht wieder
zurück und nahmen uns die nächsten Tage Zeit füreinander, um unsere
Situation zu besprechen und eine Entscheidung zu treffen.
Es blieb nicht viel Zeit, denn ich war schon in der 10. Woche, und diese
Tatsache erschwerte es ungemein, sich gegen das Kind zu entscheiden.
Aber wie wir es auch drehten und wendeten - wir konnten uns in unser beider
Situation, jeder für sich als auch zusammen, nicht für dieses Kind
entscheiden.
Das ist nichts, was man mal eben so feststellt.
Wir und vor allem ich, die ja schon ein Kind zur Welt gebracht hat und
wußte, welch unbeschreibliches Glück ein Kind bedeutet, machten uns diese
Entscheidung nicht leicht.
Und während dieser Zeit, dieser paar Tage, lief dieses eine Lied
ununterbrochen.
Genau wie meine Tränen.

Die Entscheidung war gefallen,

Like sorry like sorry...

und doch hoffte ich so sehr, daß die rethorische Frage, die Tracy Chapman
stellte mit "Baby can I hold you", doch noch mit einem Ja beantwortet werden
könnte.
Einen Tag vor dem Termin bei dem Arzt, der den Eingriff vornehmen sollte,
fuhren wir zu meiner Frauenärztin, um die Überweisung abzuholen. Ich bat die
Arzthelferin um einen Ultraschall, weil ich so sehr hoffte, daß das dann
sichtbare kleine schlagende Herzchen das Ja wäre, auf das ich
insgeheim doch wartete.
Aber sie wies uns ab mit den Worten:"Wieso wollen sie es denn noch sehen,
wenn sie das Kind nicht behalten wollen?" und auf mein drängendes Bitten und
Flehen sagte sie dann, daß das Ultraschallgerät derzeit kaputt sei.
Es wäre zu einfach, die Verantwortung nun auf diese Arzthelferin abzuwälzen
- ich kann nicht sagen, ob wir oder auch nur ich uns umentschieden hätten,
wenn wir das Kind gesehen hätten. Heute möchte ich behaupten, ja.
(Zehnte bis elfte Woche - da ist schon alles dran, verdammt!)
Natürlich habe ich, haben wir diese Verantwortung ganz allein zu tragen,
aber damals tat es gut, eine andere "Schuldige" dafür zu haben, denn ich
allein wäre an dieser Last zusammengebrochen.

Am nächsten Tag, dem 16. Februar 1989, fuhren wir frühmorgens zum Arzt.
Tim kam mit rein, stand die ganze Zeit hinter mir, ich war nur örtlich
betäubt, und es war schrecklich. Es tat so weh, aber das sollte es wohl
auch.

Forgive me, forgive me...

Das schlimme an solchen Entscheidungen ist, daß man sie situationsbedingt
treffen muß. Aber das ist wohl mit jeder Entscheidung so. Ohne die
Erfahrungen, die man erst im Laufe der darauffolgenden Jahre erwirbt.
Damals, als alleinerziehende Mutter eines anderthalbjährigen Kindes und nur
mit Kneipenjob, der Freund in der Ausbildung ohne Wissen, was danach kommt,
und noch ein paar andere Umstände mehr, war es die richtige Entscheidung.
Für uns und auch für das Kind.
Aber es ist müßig daran zu denken, was wäre, wenn ich mich, wenn wir uns
anders entschieden hätten. Dann wäre mein Leben sicher ein bißchen anders
verlaufen als es ist. Vielleicht viel, vielleicht auch nur ein bißchen
anders. Wobei ich mit dem bisherigen Verlauf bis auf wenige Momente ganz
zufrieden bin.

Zum Glück war dieses Lied von Tracy Chapman kein Hit im üblichen Sinne, er
begegnete mir also nicht unerwartet beim Einkaufen oder anderen Situationen,
wo ich ihn nicht hätte hören wollen. Die ersten Jahre "danach" konnte ich
die CD nicht mehr sehen - zu schmerzhaft war das, was ich damit verband. Ich
legte sie in meine persönliche "Erinnerungskiste", in der auch die Kladde
lag, in die Tim und ich uns all unsere Gedanken und Gefühle ob der Situation
innerhalb dieser 7 Tage der Entscheidung zu treffenden Zeit aufschrieben,
wenn wir uns gerade nicht sehen und sprechen konnten. Dort steht auch dies,
das ich mit diesem Lied im Background schrieb:

Für mein Kind,
dem ich das Leben
nicht schenken konnte.

Übrig bleiben meine
Träume
Hoffnungen
Vorstellungen
von einem Leben mit Dir.

Übrig bleiben meine Erinnerungen
an das "Kribbeln" im Bauch.
Übrig bleibt meine Freude
von dem Moment,
in dem ich erfuhr,
daß Du Dich in meinem Bauch eingenistet hast.
Übrig bleibt das Gefühl
der Verbundenheit mit Dir.
Gefühle, die Dich nur schützen wollen.
Wollen, daß Du Dich wohlfühlst in mir
solange es geht.
Übrig bleiben die Vorwürfe & Schuldgefühle,
eine Entscheidung über Dich treffen zu müssen,
die ein Mensch gar nicht treffen kann.
Übrig bleibt eine Szene:
schützend lege ich die Hände auf den Bauch
heule dann los,
weil mir die Absurdität so klar wird
und ich den Widerspruch nicht ertragen kann:
jetzt schütze ich Dich
und dann
beende ich Dein Leben.

Mein Kleines,
ich will Dich
mit Respekt und Achtung behandeln
und Dich schützen
solange Du lebst.
Ich werde Dich nicht allein lassen,
werde versuchen
ganz ruhig und sanft zu sein.

Übrig bleibt die Erinnerung
an die Stille in der Kirche heute morgen -
sie läßt die Spannung hinwegschmelzen
und hilft,
den Tränen ihren freien Lauf zu lassen.
Ich spreche mit Dir,
versuche,
Dir tausend Erklärungen und Entschuldigungen zu bringen
und Du antwortest mir
"Ist schon gut, Mama - ich gehe wieder..."
Weinen.

Mein Kind, achte gut auf das,
was ich Dir trotzdem geben konnte.
Noch halte ich Dich, mein Kind -
wenn Du erst draußen bist
bist Du weg.

Übrig bleibt die Erinnerung
an den Augenblick
in dem mich der Wunsch überkam,
Dir einen Namen zu geben -

Cara.
Die Liebe.

Deine Mutter, am
16.02.1989


Tim und ich trennten uns einige Wochen nach der Abtreibung in Freundschaft
und hielten noch lange Zeit guten Kontakt.
Das Lied kann ich mittlerweile wieder ohne Schmerz hören, habe ich
festgestellt, nachdem ich die CD nach fast 15 Jahren extra für diesen
Bericht wieder hervorgekramt habe. Aber es wird nie irgendein, sondern immer
mein Lied sein.

Die ersten 3 Jahre "danach" waren die schlimmsten - ständig gab es
irgendwelche Situationen, in denen man daran erinnert wurde, oft flossen
noch die Tränen, und gute zwei Wochen nach dem Eingriff habe ich mich zum
zweiten und bisher letzten Mal in meinem Leben besoffen.
Die Abstände, in denen man errechnet, wie alt das Kind jetzt wäre, werden
größer, und längst weiß ich nicht mehr, wo der Stern am Himmel steht, auf
dem ich die Seele meines Kindes in der ersten Zeit nach dem Abbruch
vermutete.
Aber sie ist da, unvergessen.
Übrig bleibt die Erinnerung.

Years gone by and still...

Song meines Lebens von Budenzauberin

Novesia: Song meines Lebens

Tone Loc - "Funky Cold Medina"

Während meiner Studienzeit frequentierte ich ca. 3 Mal pro Woche das Solinger Getaway (liebevoll und nicht ganz unpassend auch „Ghetto“ genannt). Da meine beiden besten Freundinnen in Wuppertal wohnten, konnte man sich so auf halber Strecke treffen.

Die praktische Lage war natürlich nicht der einzige Grund für unsere Vorliebe für den Laden. Vielmehr hatten wir alle drei dort unsere vermeintlichen Traummänner entdeckt. In meinem Fall handelte es sich um den bunten Hund der Gegend (ich bin sicher, Herr 500Beine kennt ihn). Leider haben diese bunten Hunde meistens die jeweils tollste Frau der Gegend an ihrer Seite. So war es auch bei meinem Favoriten.

Meine „Beziehung“ zu – nennen wir ihn „F.“ – war daher auf eine kumpelhafte Ebene beschränkt. Seine Freundin – nennen wir sie „A.“ – gab gut auf ihn Acht. Genau genommen ließ sie ihn nur für ganz kurze Momente aus den Augen. Nämlich dann, wenn „Funky Cold Medina“ von Tone Loc lief. Dann musste sie tanzen. Das waren die mir kostbarsten Momente des Abends, denn dann hatte ich F. für mich. Köstliche Minuten. Mein Lieblingslied.

Ich bestach sämtliche DJs. Und wenn mal ein Ersatzplattendreher da war, der sich nicht erweichen ließ, wurde ein hoffnungsvoller Abend als vertane Lebenszeit verbucht.

Das Drama zog sich über gut drei Jahre. Ich bin kein geduldiger Mensch, aber in Herzensangelegenheiten schwer kurierbar. Und eines schönen Tages war es plötzlich soweit: F. und A. hatten sich getrennt. Ich konnte mein Glück kaum fassen.

Nach einer angemessenen Trauerphase lud F. mich zu einer Partynacht im gut anderthalb Stunden entfernten Münster ein. Nur wir beide. Weit entfernt von störenden Freunden, Kumpels und Mitbewerberinnen.

Ich konnte schon Tage vorher nichts mehr essen. In meinem Bauch krabbelten Tausende Ameisen und meine beiden Freundinnen waren extrem genervt. Dann war der große Abend endlich da. Wir kutschierten mit dröhnender Musik und bester Laune Richtung Münster.

Leider erwiesen sich die von uns angepeilten Lokalitäten als Popperklitschen. Also wanderten wir trotz strömenden Regens von Laden zu Laden um schließlich leicht genervt in einem gerade so eben erträglichen Club Quartier zu beziehen. Die gute Stimmung war hinüber. Einfach gestorben.

Daher beschlossen wir, relativ früh den Heimweg anzutreten und uns lieber bei ihm zuhause gemütlich zu betrinken. Oder so. Im Auto schlief er ein. Das ärgerte mich, weil ich selber müde war und nun nicht mehr laut genug Musik hören konnte. Also: Radio an um wenigstens etwas unterhalten zu werden. Ich war fest entschlossen, mir die Laune nicht versauen zu lassen. Schließlich hatte ich drei Jahre von einer solchen Gelegenheit geträumt. Während F. neben mir schnarchte, erwachte der Ameisenhaufen in mir wieder zu neuem Leben.

Kurz vor F.´s Domizil wurde auch Monsieur langsam wieder wach. Erfrischt, ein bisschen nüchterner und ebenfalls wieder in merklich heiterer Stimmung. Wir bogen gerade in seine Straße ein (übrigens netter Name: „Werwolf“ – so sind sie, die Solinger), da erklangen aus dem Autoradio die ersten Töne von „Funky Cold Medina“.

Wir erstarrten beide. Die Temperatur im Wagen sank schlagartig um ein paar Grad. Das Einparken war mir plötzlich unmöglich, so dass wir das Lied auch noch länger als nötig ertragen mussten. Keiner von uns traute sich, es einfach abzuschalten.

Als der Motor – und mit ihm das Autoradio - endlich aus war, scherzte F. in dem verzweifelten Versuch, die Situation zu retten: „Drinnen können wir Slayer hören“. Doch ich bin sicher, er froh war, dass ich mich lieber für den Heimweg entschied.

Von Solingen nach Neuss hörte ich ziemlich laut „Rage against the machine“.

F. und ich machten nie wieder einen gemeinsamen Trip. Aber ich muss heute noch an ihn denken, wenn irgendwo „Funky Cold Medina“ läuft.


Song meines Lebens von Salon de la folie

BATE|MAG

Status

Bösartig seit 7272 Tagen
Zuletzt am: 22. Aug, 20:23
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